Wensickendorf: Wasserstoffinfrastruktur ja, Bahnanschluss nein!

Nicole Walter-Mundt (CDU): Wasserstoffwerk für Betrieb auf der Heidekrautbahn kommt erst 2026

Für das neue Wasserstoffkraftwerk in Wensickendorf liegt mittlerweile die Baugenehmigung vor. Mit einer Inbetriebnahme ist dennoch nicht vor 2026 zu rechnen. Das geht aus der Antwort auf eine mündliche Anfrage der Oranienburger Landtagsabgeordneten Nicole Walter-Mundt (CDU) an die Landesregierung hervor.
Die Verbindung mit neuen Wasserstoffzügen wird vom Land ausgedünnt, Foto: Christian HoweDie Verbindung mit neuen Wasserstoffzügen wird vom Land ausgedünnt, Foto: Christian Howe

Das neue Wasserstoffkraftwerk im Oranienburger Ortsteil Wensickendorf soll künftig für den Betrieb der Heidekrautbahn 200 Tonnen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Um das Vorhaben zu ermöglichen wurden durch die Stadt Oranienburg mit dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 157 im Jahr 2023 die Weichen gestellt – jedoch nicht ohne Kritik und Bedenken aus den betroffenen Ortsteilen zu den Themen Windenergie und Wasserverbrauch.

Das Unternehmen ENERTRAG hatte schließlich im Verfahren zugesichert, dass die notwendige Energie zur Erzeugung des Wasserstoffs aus örtlich produziertem PV-Strom bereitgestellt werden soll. Das örtliche Pilotprojekt für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur wird mit 2,5 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt gefördert. 1,5 Millionen Euro reichte das Land außerdem für den Bau einer Wasserstofftankstelle in Basdorf aus.

Nicole Walter-Mundt kommentiert: „Bereits im September 2024 hatte die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) damit begonnen, ihre Züge von Diesel- auf umweltfreundlichen Wasserstoffantrieb umzustellen. Wasserstoffwerk und Wasserstofftankstelle spielen dabei in den Plänen für mehr grüne Mobilität in unserer Region eine ganz zentrale Rolle. Gerade dort, wo eine Elektrifizierung der Strecke zu aufwendig ist, kann Wasserstoff eine gute Alternative sein. Umso unverständlicher ist es, dass nun ausgerechnet der Bahnbetrieb mit diesen hochmodernen Wasserstoffzügen mit dem Fahrplanwechsel 2025/26 ausgedünnt werden soll. Das heißt: Dieselbe Landesregierung, die so viele Millionen Euro in Zukunftsprojekte, wie den Aufbau der dafür notwendigen Wasserstoffinfrastruktur in Wensickendorf und Basdorf steckt, bestellt einen Teil der Zugverkehre vor Ort erst einmal ab. Kurzsichtiger kann man nicht agieren!“